Feijão mit Farofa, Reis, Couve und Orangenscheiben

Es geht los!

Auch wenn ich eigentlich großer Fan der kroatischen Küche bin, fällt die Entscheidung nicht schwer, zur Eröffnungsfeier und -spiel etwas brasilianisches zu kochen. Auch zu Ehren des Gastgebers. Außerdem ist dies das exotischere Essen, wozu man normalerweise nur alle vier Jahre die Gelegenheit bekommt.

Also, was weiß man so alles über Brasilien? Klar, in letzter Zeit immer mehr. Aber vorher gingen die ersten Gedanken immer in Richtung Zuckerhut, Copacabana, Samba, Regenwald, Caipirinha und Ähnliches. Nur: was isst man da eigentlich?

In einer Dokumentation über den Samba und seinen Höhepunkt im Sambodrom, habe ich gelernt, dass zum Samba das brasilianische Nationalgricht Feijoada gehört. Und Bier! Kein Caipi, wie ich vermutet hatte...

Wiki klärt mich dann darüber auf, dass es sich bei der Feijoada tatsächlich um das Nationalgericht in vielen portugisich sprechenden Ländern handelt. Außerdem sei es das Sonntagsessen vieler wohlhabender und mittelständischer Familien. Das gefällt mir ja nicht so. Ich will das Essen der einfachen Leute kochen. Gerade auch wegen den äußeren Umständen rund um die WM (an der Stelle bitte ich Jeden, sich darüber selbst ein Bild zu machen).

Außerdem ist mir Feijoada mit seinen vielen unterschiedlichen Fleischsorten zu kompliziert. Nehmen wir also die einfache Variante davon: Feijão! Das passt dann meiner Meinung nach auch besser zum Samba mit seinen afrikanischen Wurzeln, der der Tanz der ärmeren Bevölkerungsschichten ist (soweit ich informiert bin).

Beim Einkauf der Zutaten könnten die schwarzen Bohnen und das Maniokmehl problematisch werden. Ich habe beides im Asia-Laden gefunden. Auch wenn ich irgendwo gelesen hatte, dass die asiatischen schwarzen Bohnen nicht mit den lateinamerikanischen vergleichbar wären. Da wollen wir jetzt mal nicht zu genau sein...

Bei der Zubereitung habe ich mich dann weitestgehend an das Wiki-Rezept gehalten. Um einige Ungenauigkeiten (wie viel Speck? Wurden die Bohnen vorher eingeweicht? Geht das auch ohne Schnellkochtopf?) auszuräumen, habe ich noch zusätzlich dieses Rezept hier bemüht:
http://www.chefkoch.de/rezepte/2543031398169695/Feij-o.html

Im Endeffekt hatte mein Feijão folgende Zutaten:
720 g schwarze Bohnen
500 g Speck
3 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
3 Lorbeerblätter

Wie Wiki aufklärt, essen die Brasilianer dieses Gericht täglich mit einer Fleischbeilage. Diese ist durch die erhöhte Speck-Portion etwas abgedeckt.

Bei der Zubereitung sollte es soweit keine Probleme geben: den Speck zusammen mit den Zwiebeln und dem gepressten Knoblauch in einem Topf anbraten, dann die abgetropften Bohnen und Lorbeerblätter dazu und so viel Wasser, bis alles gut bedeckt ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann erstmal eine Stunde köcheln lassen...

In der Zwischenzeit kann man sich schon mal um die/das Farofa kümmern. Laut dem Wiki-Rezept eigentlich ganz einfach: http://www.rezeptewiki.org/wiki/Farofa
Bei mir waren es 500 g Maniokmehl, 1,5 Zwiebeln, 3 Eier, Salz und etwas Öl. Irgendwie hat das mit dem anrösten aber nicht so recht klappen wollen. Also hab ich noch ein Ei und noch viel mehr Öl drangeschüttet. Dann ging es einigermaßen.

Den Couve zuzubereiten ging dann eigentlich auch ganz einfach. Dazu habe ich einen klein geschnittenen Spitzkohl genommen und diesen in einer Pfanne mit Öl, gepressten Knoblauch und Salz angeschwitzt.

Angerichtet wurde der Feijão dann auf Reis, dazu Farofa, den Couve und schließlich noch die Orangenscheiben. Ich muss leider sagen, dass Farofa nicht so gut angekommen ist. War irgendwie doch recht trocken. Am besten schmeckte das Gericht, wenn man alle einzelnen Bestandteile gut miteinander durchmischte.

Wertung: 5,3/10
Kosten/Person: ???
Zeitaufwand. ???

Feijão
Bohnen Speck Kohl Maniokmehl Reis Orange
Brasilien
WM